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Familienalltag

Lernen in der Grundschule: Acht Tipps zu Hausaufgaben

So motivierst du dein Kind zu den Hausaufgaben

Ein Kind zum Lernen motivieren? Was ich mir anfangs ganz einfach vorstellt habe, als unsere große Maus im letzten Herbst eingeschult wurde, hat sich schon nach den Weihnachtsferien als schwierig(er) herausgestellt. Immer wieder kommt es seitdem zwischen mir und meiner Tochter zu Konflikten wegen der Hausaufgaben, denn die Umstellung an die Anforderungen der Schule fällt ihr nicht einfach. Aus diesem Grund habe ich recherchiert und nach gezielten Möglichkeiten zur Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen gesucht. Heute erzähle ich dir, was ich herausgefunden habe und wie wir die ersten Schulmonate mit Erstklässler erlebt haben. Los geht’s!

Inhaltsverzeichnis

Unsere ersten Woche in der Schule
Immer weniger Lust auf Hausaufgaben
Was wir darauf gelernt haben
So unterstützt zu deinen Erstklässler beim Lernen
Acht Tipps zu Hausaufgaben

So motivierst du dein Kind zu den Hausaufgaben

So waren unsere ersten Wochen in der Grundschule!

Ich bin ehrlich: Den Umstieg in die Schule habe ich mir einfacher vorgestellt, schließlich hat man sich gemeinsam mit dem Kind lange darauf vorbereitet und meint, dafür gewappnet zu sein. Man hat einen mitwachsenden Schreibtisch gekauft, den besten Schulranzen besorgt, den Schulweg geübt und unsere große Maus hat sich sehr auf die Einschulung gefreut. Aber die Umstellung von der sehr spielerischen Kindergartenzeit zum Lernen in der Schule ist groß; größer als erwartet.

Die ersten Tagen ging es in der Schule noch sehr spielerisch zu, doch das nahm natürlich mit den Wochen zunehmend ab. Dabei hat sich gezeigt, dass es für viele Kinder gar nicht so einfach ist, aufmerksam und leise zu sein. Unsere Maus gehört auch dazu und hat in der Schule während des Unterrichts gesungen und wollte nachmittags lieber spielen, anstatt Hausaufgaben erledigen.

Trotzdem hat sie die Hausaufgaben und täglichen Übungen (lesen und rechnen) anfangs gerne gemacht: Sie war sehr neugierig, das Lesen hat ihr unglaublich viel Spaß gemacht und die neuen Buchstaben haben sie sehr interessiert. Doch irgendwann kam die Unlust!

2. Halbjahr – Die Ernüchterung

Irgendwann im Februar gab es bei uns die Ernüchterung: Neugier als Motivation für Hausaufgaben ist eben doch nicht genug – und Kinder sind in der ersten Klasse noch nicht in der Lage, die Hausaufgaben von sich aus und alleine zu erledigen! Jede Minute am Tag ist verplant: Schule, nach Hause kommen und Mittagessen, dann die Hausaufgaben, kurze Pause mit einem kleinen Snack und weiter mit den Hausaufgaben. Jeden Tag sollen wir Eltern mit den Kindern lesen, schreiben und rechnen!

Unsere Tochter ist nach der Schule erschöpft – und mir geht es nach einem anstrengenden Vormittag ebenso. Als es dann um das Thema Hausaufgaben ging, kam es öfter zu Streit zwischen uns. Die Konflikte haben sich noch verstärkt, nachdem meine Tochter ihre Hausaufgaben selbstständig erledigen sollte. Leider fehlt mir aber auch oft die Zeit, den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben zu sitzen. Ich war der Meinung, nachdem die ersten Schulwochen ganz gut verlaufen sind, sie wäre erfahren genug, ihr Hausaufgaben (von sich aus und alleine) zu erledigen. Doch das war ein Fehler!

Eltern stellen die Weichen für den schulischen Erfolg der Kinder!

Was ist nicht wusste, war:

  • Kinder müssen das (sich Konzentrieren und) Lernen erst lernen!
  • Eine, zwei oder drei Stunden an den Hausaufgaben sitzen (bis sie fertig sind!), hilft niemandem. Nach 10-15 Minuten sollte unbedingt eine Pause eingelegt werden
  • Der Einfluss der Eltern auf die Schulleistungen des Kindes sind enorm! Etwa 30-50% der Leistungen werden durch das Verhalten der Eltern bestimmt. Dahingegen hat die Art des Unterrichts nur einen Einfluss von 5-15%*.

*Schule und Familie: Was sie zum Schulerfolg beitragen (2005, von Markus P. Neuenschwander, Thomas Balmer, Ueli Hirt, Hans Ryser, Hermann Wartenweiler, Annette Gasser-Dutoit, Stefanie Goltz

Mein Mann und ich haben also einiges falsch gemacht und so war für uns klar: Wir möchten uns bessern und unsere Tochter mehr unterstützen und motivieren! Dafür haben wir einige Tipps gelesen und uns gemeinsam Verbesserungsvorschläge überlegt:

Die richtige Lernumgebung und wie motiviere ich mein Kind zu den Hausaufgaben

So unterstützt du deinen Erstklässler bei den Hausaufgaben!

Unsere Geschichte kommt dir bekannt vor? Wenn auch dein Kind Schwierigkeiten damit hat, die Hausaufgaben zu erledigen, gibt es einige Tipps die Helfen können. Unter anderem dürfen wir unsere Kinder auch mal ehrlich loben (z.B. wie aufmerksam oder geduldig das Kind bei den Hausaufgaben gewesen ist – aufwandsbezogenes Lob, statt personenbezogenes), kleinere Etappenziele bei den Hausaufgaben setzen aber vor allem auch darauf achten, dass unsere Kinder genügend trinken und auch Pausen machen. Hier einige der Punkte, die wir in den letzten Wochen umgesetzt haben:

Mit 8 Tipp’s zu weniger Frust bei den Hausaufgaben

1 – Kleine Etappenziele bei den Hausaufgaben

Wir alle möchten unsere Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen, ihnen bei den Hausaufgaben helfen und sie zu den Hausaufgaben animieren. Das ist nicht immer leicht. Wir haben also damit angefangen, die Hausaufgaben in Etappen einzuteilen. So ist die Mathematikhausaufgabe nicht mehr als ganzes zu erledigen, sondern immer nur eine Übung. Ist diese geschafft, gibt das schon ein tolles Glücksgefühl und kommt dann eine positive Bestätigung von uns, motiviert das unsere Große zum Weitermachen. Seitdem klappt es mit dem Rechnen bei uns schon viel besser und die kleinen Etappen lassen die Hausaufgaben insgesamt gefühlt weniger wirken. Im Laufe der Zeit können die einzelnen Etappen dann größer werden.

2 – Den richtigen Zeitpunkt finden

Einige Kinder lernen am besten direkt nach dem Essen, andere brauchen erst eine Pause und sind um 15 Uhr fit und konzentriert. Uns Erwachsenen geht es ähnlich, auch unsere Körper und Geist arbeiten nicht zu allen Zeiten gleich gut. Deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit unserem Kind seine optimale Lernzeit finden. Dazu haben mein Mann und ich in den letzten zwei Wochen unsere Tochter bei den Hausaufgaben beobachtet: Wie läuft es insgesamt? Wie lange konzentriert sie sich auf eine Textaufgabe z.B.? Tut sie sich leichter, z.B. mit einer Rechnung, oder schwerer als beim letzten Mal?

Dazu hatten wir einen kleinen Notizblock auf dem Schreibtisch liegen und haben uns jeden Tag ein paar Notizen zu den gemeinsamen Hausaufgaben gemacht. Die Zeit, in der wir die Hausaufgaben gemeinsam erledigen, haben wir in halbstündigen Intervallen variiert, also mal haben wir um 14 Uhr mit den Hausaufgaben begonnen, mal um 14.30 Uhr usw. Nun haben wir einen ganz guten Überblick, wann unsere Tochter fit im Kopf ist und wann unkonzentriert und wenig leistungsfähig. Diesen Tipp können wir gut in den nächsten einbinden, dem Wochenplan:

3 – Feste Wochenpläne

Auf Eltern.de bin ich auch “Elf praktische Tipps gegen den Hausaufgaben-Frust” gestoßen und der dritte Tipp hat es mir angetan; schließlich bin ich ein großer Fan von Listen. Die Eltern-Redaktion gibt uns Eltern den Tipp, einen Stundenplan aufzustellen – nicht nur mit den Schulstunden, sondern auch mit allen Nachmittagsaktivitäten wie Musikunterricht, Tanzen und einer konkreten Hausaufgabenzeit.
Wochenplaner von Elternwissen.com

4 – Regelmäßig Pausen einlegen

Unterschiedliche Studien haben gezeigt, dass Pausen vom Lernen zu mehr Produktivität, Konzentration, Energie und Kreativität führen. Während der Pause kann unser Gehirn regeneriert, damit wir aus einer Lerneinheit mehr mitnehmen. Nach wie viel Zeit eine Pause sinnvoll ist, hängt natürlich vom Alter und der Konzentrationsfähigkeit deines Kindes ab. Wir legen meist nach ein paar Übungen und spätestens nach 30 Minuten eine Pause von mindestens 5-10 Minuten ein. In der Pause behalte ich die Zeit im Auge, sonst vergisst man gerne, wieder an den Schreibtisch zurückzukehren. Nach einer Pause kann man auch das Schulfach wechseln um so etwas Abwechslung in die Hausaufgabe zu bringen und unterschiedliche Bereiche des Gehirns anzusprechen.

5 – Nicht über die Hausaufgaben meckern!

Kinder zu den Hausaufgaben motivieren, dass fiel mir an manchen Tagen ganz schön schwer. Wenn ich den ganzen Tag gestresst war und von Termin zu Termin gehetzt bin ist es mir auch über die Lippen gekommen “Jetzt müssen wir noch diese sch**** Hausaufgaben machen!”. Ups! Das sollten wir im Beisein unserer Kinder auf alle Fälle vermeiden, denn unsere Worte übertragen sich auf die Haltung unseres Kindes der Schule gegenüber. Es macht auch keinen Sinn unseren Kindern zu erzählen, wie furchtbar auch wir die Schule früher gefunden haben.

6 – Eine lernfreundliche Umgebung

Nicht nur die Schule sollte eine lehr- und lernfreundliche Umgebung sein, sondern wir sollten auch Zuhause für ein lernfreundliches und stressfreies Umfeld sorgen. Der Schreibtisch sollte an einem störungsfreien Ort stehen, wo es keine großen Ablenkungen wie Spiele gibt. Der Lernplatz sollte freundlich und hell sein und vielleicht findet dort ja auch die eine- oder andere Pflanze ihren Platz. Studien haben gezeigt, dass Pflanzen durch die bessere Luftqualität und ihren Wohlfühlfaktor die Konzentrationsfähigkeit fördern.

Auch Geschwisterkinder müssen für die Wichtigkeit der Hausaufgaben sensibilisiert werden. Das war bei uns eine der größten Herausforderungen, denn unser Wildfang möchte natürlich den ganzen Nachmittag mit unserer großen Maus spielen. Wenn das nicht möglich war (wegen der Hausaufgaben) hat sie dann im Kinderzimmer, wo unsere Große die Hausaufgaben erledigen soll, laut gesungen oder Blockflöte gespielt.

7 – Die richtige Motivation

Kinder für Hausaufgaben zu begeistern ist nicht einfach, schließlich können sie das große Ziel hinter dem Lernen oder den Hausaufgaben nicht verstehen und sie sehen darin häufig keinen Sinn. Das führt zu Lernunlust, Verweigerung, Streit, Tränen und Wut. Ist ein Erfolgsergebnis Motivation genug? Sollten wir unsere Kinder mehr loben oder durch Belohnungen motivieren? Einige Tipps dazu bekommst du bei familie.de und demnächst möchte ich dem Thema Motivation einen eigenen Blogpost widmen.

8 – Ein Tipp für Eltern!

Zum Schluss möchte ich dir noch eine Empfehlung geben, die mir als Mama sehr geholfen hat: Der Podcast von Scoyo. Unter dem Motto: Scoyolo, für mehr Leichtigkeit beim Lernen, geben Anna & Katharina von Scoyo in dem Podcast jede Menge Tipps und besprechen wichtige Themen, z.B. Was tun bei Rechenschwäche?, keine Lust auf Hausaufgaben?, Vokabel lernen leicht gemacht oder das richtige Essen für mehr Konzentration.

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Quellenangaben:
Kinder motivieren – Eltern eines Primarschulkindes
Lerntipp.at: Kinder richtig loben
Sofatutor: Richtiges Zeitmanagement beim Lernen
Mit Kindern lernen
Büropflanzen mit Brain effect

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Das Leben ist ein Abenteuer, aber durch regelmäßiges Yoga und Meditation komme ich mit Mann, Kindern und Hund meistens ganz gut klar. Und wenn ich mal einen schlechten Tag habe, helfen mir meine kreative Ader und das Schreiben. Was macht dich glücklich?

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